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Dreihornchamäleon: Steckbrief, Wissenswertes und alles Wichtige zur Haltung der exotischen Kriechtiere

Das Dreihornchamäleon, das manchmal auch als Jackson-Chamäleon bezeichnet wird, ist zusätzlich noch unter der wissenschaftlichen Bezeichnung „Trioceros jacksonii“ bekannt. Wie auch bei vielen anderen Chamäleons der Fall, ist auch das Dreihornchamäleon in Sachen Haltung und Pflege recht anspruchsvoll. Deshalb gehört diese Chamäleon-Art eher in erfahrene Hände. In diesem Artikel möchten wir diese Chamäleon-Art genauer vorstellen und erklären, worauf es bei der artgerechten Haltung ankommt.

Dreihornchamäleon – Steckbrief

Dreihornchamäleon-Steckbrief
Wissenschaftliche Bezeichnung Trioceros jacksonii
Alternativer Name Jackson-Chamäleon
Klasse Reptilien (Reptilia)
Ordnung Schuppenkriechtiere (Squamata)
Familie Leguanartige (Iguania)
Unterfamilie Echte Chamäleons
Gattung Chamaeleo
Untergattung Trioceros
Art Dreihornchamäleon
Verbreitungsgebiet
  • Kenia
  • Tansania
  • Uganda
Lebensraum regenreiche Bergwälder mit einer Höhe von bis zu 2000 Meter
Lebenserwartung etwa fünf bis zehn Jahre
Größe etwa 20 bis 35 Zentimeter (Männchen werden deutlich größer)
Gewicht etwa 80 bis 150 Gramm
Ernährung Insekten
Fressfeinde
  • Schlangen
  • Vögel
Gefährdung nein
Haltung Einzelhaltung

Herkunft

Das Dreihornchamäleon stammt ursprünglich aus den Bergwäldern von Ostafrika, Uganda, Kenia und Tansania. Seit den 1970er Jahren findet man diese Reptilien-Art aber auch auf Hawaii, wo die Tiere als eingeschleppte und invasive Spezies gelten.

Aussehen und Merkmale

Namensgebend für das Dreihornchamäleon waren seine drei Hörner. Diese befinden sich beim Männchen auf der Schnauzenspitze sowie zwischen den Augen. Bei weiblichen Tieren sind diese weniger stark ausgeprägt. Oftmals sind an den Ansatzstellen nur kegelförmige Schuppen erkennbar.

Das Dreihornchamäleon gehört mit einer ungefähren Körperlänge von bis zu 36 Zentimetern zu den eher mittelgroßen Chamäleons. Charakteristisch für die Reptilien ist ihre grüne bis gelbbraune Farbe. Außerdem besitzen sie weiße und/oder braune Flecken und haben eine sehr variable Körperbeschuppung.

Eine weitere Besonderheit beim Dreihornchamäleon ist, dass diese Chamäleon-Art lebendgebährend ist. Das Weibchen bringt nach einer Trächtigkeit von 3,5 bis 6 Monaten je Wurf 7 bis 38 Junge auf die Welt.

Dreihornchamäleon: Haltung & Pflege

Gute Haltungsbedingungen sind sehr wichtig, denn sie beugen Krankheiten vor und sind die Voraussetzung dafür, dass die Tiere ihre maximale Lebenserwartung tatsächlich auch erreichen können. Für den angehenden Halter ist es deshalb unerlässlich, sich bereits vor der Anschaffung über eine möglichst artgerechte Haltung zu informieren.

Dreihornchamäleons gelten was die Anforderungen an ihre Haltung angeht als relativ heikel und sind deshalb eher ein Haustier für erfahrene Chamäleon-Halter. Für Einsteiger sind die exotischen Tiere dagegen weniger geeignet, da sie auf falsche Haltungsbedingungen sensibel reagieren und sehr schnell krank werden.

Haltungsform

Wie die meisten Chamäleon-Arten ist auch Trioceros jacksonii in freier Wildbahn ein Einzelgänger. Entsprechend ist die Einzelhaltung der Tiere auch die empfehlenswerte Haltungsform, gerade auch für Terraristik-Neulinge. Eine Paarhaltung ist theoretisch zwar möglich, doch es erhöht die Anforderungen bezüglich einer artgerechten Haltung, denn das Terrarium muss größer und entsprechend eingerichtet werden.

Terrarium

Da die Schuppenkriechtiere ihr ganzes Leben darin verbringen sollen, kommt dem Terrarium und seiner Einrichtung eine sehr große Bedeutung zu. Besonders die Größe des Terrariums hat einen entscheidenden Einfluss darauf, wie wohl sich die Tiere in ihrem Zuhause fühlen. Entsprechend gibt es eine Mindestgröße, die für eine artgerechte Haltung unbedingt gewährleistet sein muss.

Bei der Mindestgröße für das Terrarium orientiert man sich dabei an der Größe beziehungsweise Kopf-Rumpf-Länge (KRL) der Chamäleons und der Lebensweise der Tiere in der Wildnis. Dreihornchamäleons sind klassische Baumbewohner und benötigen deshalb ein Terrarium mit einer Höhe, die auch das Klettern gut ermöglicht.

Für die Mindestgröße des Terrariums hat sich die folgende Formel etabliert: 5 * KRL x 4 * KRL x 6 * KRL (Länge x Breite x Höhe)

Adulte Dreihornchamäleons haben eine Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 16 Zentimetern, daraus folgt eine Terrarien-Mindestgröße von 80 x 60 x 100 Zentimeter.

Im Falle einer Paar- beziehungsweise Gruppenhaltung muss auch das Terrarium größer ausfallen. Je zusätzlichen Chamäleon im Terrarium sollte dessen Grundfläche um mindestens 20 Prozent ansteigen.

Temperatur

Da Dreihornchamäleons in freier Wildbahn in klimatische Bedingungen leben, wie sie bei uns nicht vorherrschen, müssen diese im Terrarium künstlich geschaffen werden. Die wechselwarmen Reptilien bevorzugen tagsüber Temperaturen von 22 bis 26 Grad Celsius. Ein Wärme-Spot, wo lokal Temperaturen von bis zu 35 Grad Celsius herrschen, sollte zusätzlich vorhanden sein.

Eine Nachtabsenkung der Temperaturen ist bezüglich des Tag-Nacht-Rhythmus der Echsen ebenfalls wichtig. Dreihornchamäleons sind aus ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet gewöhnt, dass die Temperaturen nachts sinken und fühlen sich deshalb in der dunklen Tageshälfte bei 15 bis 18 Grad Celsius wohl.

Luftfeuchtgkeit

In den Wäldern im natürlichen Habitat der Dreihornchamäleons herrscht ein recht feuchtes Klima vor. Die Tiere fühlen sich deshalb tagsüber bei einer Luftfeuchtigkeit von 50 bis 70 Prozent am wohlsten. In der Nacht sollte die Luftfeuchtigkeit dann sogar zwischen 80 und 100 Prozent liegen.

Theoretisch kann man als Halter die Luftfeuchtigkeit im Terrarium auch per Sprühflasche regulieren. Deutlich stressfreier und bequemer ist jedoch der Einsatz einer Beregnungsanlage, die diese Arbeit automatisiert übernehmen kann.

Beleuchtung

Da Dreihornchamäleons wechselwarme Tiere sind, können sie ihre Körpertemperatur nur über externe Einflüsse regulieren. Damit die Tiere sich bei Bedarf aufwärmen können ist deshalb ein Spot-Strahler, der einen Sonnenplatz imitiert, notwendig.

Doch die Beleuchtung spielt nicht nur für die Wärme-Regulierung eine wichtige Rolle, denn Chamäleons benötigen zur Aufrechterhaltung ihres Stoffwechsels auch genügend UV-Licht. Ein Spot-Strahler oder eine Terrarien-Lampe, die das passende UV-Licht ausstrahlt, sind am besten geeignet.

Die Beleuchtungszeit muss täglich bei etwa 14 Stunden liegen. Um den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus zu simulieren, sollte die Beleuchtung die restlichen zehn Stunden des Tages – am besten per Zeitschaltuhr – abgeschaltet werden.

Einrichtung

Durch die passende Einrichtung hat man als Halter die Möglichkeit, den natürlichen Lebensraum der Tiere auch in das heimische Terrarium zu übertragen. Wenn man sich die Natur zum Vorbild macht und sich bestmöglich an ihr orientiert, gewährleistet man seinen Lieblingen ein stressfreies und artgerechtes Leben.

Dreihornchamäleons leben in der Natur in regenreichen und kühlen Bergwäldern. Bei der Einrichtung des Terrariums sollte deshalb an eine dichte Bepflanzung gedacht werden, die das Terrarium nicht nur optisch aufwertet, sondern auch als Sichtschutz und Versteck dienen kann.

Da Dreihornchamäleons Baumbewohner sind, die gerne klettern, müssen in einem artgerecht eingerichteten Terrarium auch genügend Klettermöglichkeiten vorhanden sein. Mehrere verzweigte Äste, robuste Pflanzen, kleine Baumstämme oder Korkröhren sind als solche hervorragend geeignet.

Als Bodensubstrat ist für Dreihornchamäleons ein Gemisch aus Terrarien-Erde und Sand ideal geeignet. Eine dünne Laubschicht hilft dabei, den Bodengrund und das Terrarium ausreichend feucht zu halten. Ein kleines Wasserbecken sollte zusätzlich noch vorhanden sein.

Ernährung

Bei der Ernährung sind Dreihornchamäleons nicht gerade wählerisch. In der Natur sind die Tiere vorwiegend Insektenfresser und auch als Haustiere können sie mit allen möglichen Futter-Insekten wie Heuschrecken, Grillen, Heimchen, Fliegen oder Schaben verköstigt werden. Aber auch Schnecken oder Regenwürmer können auf dem Speiseplan stehen. Wachsmotten sollten nur selten gefüttert werden, da sie sonst für Übergewicht sorgen können.

Da eine einseitige Ernährung zu Vitamin- und Mineralienmangel führen kann, der mitunter irreversibel ist und tödlich enden kann, ist auf eine abwechslungsreiche Ernährung zu achten. Es ist zudem auch empfehlenswert, die Futtertiere mit einem Vitamin- und Mineralstoff-Präparat zu bestäuben, wodurch eine ausreichende Versorgung gewährleistet ist.

Dreihornchamäleons decken ihren Flüssigkeitsbedarf durch das Trinken von Wasser in Tropfen-Form. Mit einer Wasserschale als Wasserquelle können die Tiere hingegen wenig anfangen. Stattdessen benötigen die Reptilien eine spezielle Tropftränke, auch Dripper genannt.

Pflege

Dreihornchamäleons sind sehr empfindliche Haustiere, um die man sich regelmäßig kümmern muss, da sie sonst sehr schnell krank werden oder sogar sterben können. Bei der richtigen Pflege steht die Gesunderhaltung der Tiere im Vordergrund. Hier ist vor allem die Hygiene im Terrarium von großer Bedeutung.

Zu den täglichen Aufgaben für den Halter zählt deshalb das Entfernen von Futterresten, Häutungen und Kot. Mindestens wöchentlich, besser täglich sollte zudem ein Gesundheitscheck bei den Tieren durchgeführt werden. Nur so lassen sich mögliche Krankheiten frühzeitig entdecken und damit auch rechtzeitig behandeln.

Häufige Fragen

Im folgenden Abschnitt haben wir einige häufige Fragen rund um Dreihornchamäleons beantwortet.

Wie groß wird ein Dreihornchamäleon?

Dreihornchamäleons werden bis zu 36 Zentimeter groß, wobei die Männchen größer werden als die Weibchen. Als Haustiere werden die prähistorisch aussehenden Echsen nicht ganz so groß und erreichen im Durchschnitt eine Größe von etwa 20 bis 25 Zentimetern.

Wie alt werden Dreihornchamäleons?

Dreihornchamäleons können in Gefangenschaft bis zu zehn Jahre alt werden. Im Durchschnitt liegt ihre Lebenserwartung bei guter Haltung etwa bei fünf bis sieben Jahren. In freier Wildbahn werden die Reptilien aufgrund von Fressfeinden und schwierigen Umweltbedingungen jedoch meist nicht so alt.

Wie viel kostet ein Dreihornchamäleon?

Dreihornchamäleons sind recht populäre Exoten und für ihre Anschaffung sollte man einen dreistelligen Betrag einplanen. Im Durchschnitt kosten die Tiere nämlich etwa 150 bis 350 Euro. Zusätzlich zu den Anschaffungskosten für das Chamäleon kommen allerdings noch weitere Kosten für das Terrarium, die Einrichtung und die notwendige Technik dazu. Hier liegt man schnell bei mehreren Hundert Euro, so dass man mit Gesamtkosten von mindestens 600 bis 900 Euro rechnen muss.

Für wen ist ein Dreihornchamäleon geeignet?

Chamäleons sind aufgrund der Anforderungen, die sie an eine artgerechte Haltung stellen, generell keine Haustiere für Einsteiger im Bereich der Terraristik. Dies trifft auch auf Dreihornchamäleons zu, die eher nur in die Hände von erfahrenen Haltern gehören.

Wird ein Dreihornchamäleon zahm?

Chamäleons sind Wildtiere, die nicht speziell dafür gezüchtet worden sind, zahm zu werden. Auch Dreihornchamäleons sind deshalb keine Schmusetiere, die man beliebig hochnehmen, herumtragen und streicheln kann. Wer überlegt, ein Dreihornchamäleon zu kaufen, der sollte sich im Klaren darüber sein, dass er sich ein Haustier anschafft, das in erster Linie nur beobachtet werden möchte. Die wenigsten Chamäleons werden zahm oder finden gefallen daran, hochgenommen zu werden, da sie dies instinktiv mit dem Angriff eines Fressfeindes assoziieren.

Halten Dreihornchamäleons Winterruhe?

Dreihornchamäleons stammen zwar aus Afrika, was meist mit warmen oder gar heißen Temperaturen assoziiert wird, allerdings leben sie dort in kühlen und regenreichen Bergwäldern auf Höhen von etwa 2000 Meter. Aus diesem Grund halten die Tiere in ihrem natürlichen Habitat auch eine Winterruhe von etwa zwei Monaten. Diese sollte man deshalb auch auf die Heimtierhaltung übertragen.